Veranstaltung der Senioren Union
Lüdenscheid mit dem
SU-Bundesvorsitzenden Prof. Dr. Otto Wulff
07.04.2005
Eine
über 30-köpfige Delegation der Senioren Union Herscheid
nahm am vergangenen Donnerstag an der SU-Mitglieder-versammlung
in Lüdenscheid teil, um den Bundesvorsitzenden der Senioren
Union, Prof. Dr. Otto Wulff, zu erleben, der den Herscheidern
kein Unbekannter ist und bei seinen Auftritten in der Ebbegemeinde
die Zuhörer stets begeisterte.
Zu Beginn der Versammlung sprach der heimische
CDU-Landtagsabgeordnete und erneute Kandidat bei der Landtagswahl
am 22. Mai, Bernd Schulte, von einer guten Stimmung für einen
politischen Wechsel in NRW. Angesichts von 110 Milliarden Schulden,
1,2 Millionen Arbeitslosen, 34 Firmenpleiten täglich, 5,8
Millionen Stunden Schul-Unterrichtsausfall im Jahr, weniger Lehrer,
sowie steigender Kriminalität auf ein Rekordniveau von 1.531.647
Straftaten gelte es, das der CDU nahestehende Wählerpotenzial
zu aktivieren. Es müsse ein Politikwechsel mit dem Ziel für
mehr Arbeit, mehr Sicherheit, mehr Bildung und weniger Staat zum
Wohle des Landes und seiner Bürger herbeigeführt werden.
Prof. Dr. Otto Wulff kam anschließend wortgewandt und wortgewaltig
zur Sache: "Was muss eigentlich passieren, um diesen Staat
zugrunde zu richten", stellte er gleich zu Beginn die provokatorische
Frage und gab selbst die Antwort: niedrige Geburtenraten, Lebensarbeitszeit
verkürzen, Arbeit permanent verteuern, immer mehr Geld ausgeben
als eingenommen wird und weniger Geld für Bildung und Forschung
ausgeben. "Diese fünf Maßnahmen", so Prof.
Wulf, "sind der sicherste Weg, einen Staat vor die Wand zu
fahren".
Deutschland habe von 168 Staaten dieser Welt
die drittniedrigste Geburtenrate. Dies sei eindeutig das Ergebnis
Rot/Grüner Familienpolitik und es bedeute ein Aussterben
der Deutschen nach zwei verlorenen Kriegen. Deutschland habe die
ältesten Studenten und die jüngsten Rentner. Beispiel
Japan: Ein Student nimmt mit 23 Jahren einen Beruf auf, in Deutschland
im Durchschnitt mit 28. Im Land der Dichter und Denker seien heute
20% der Schulabgänger nicht in der Lage, den Lehrlingsanforderungen
zu bestehen. "Wenn wir weiter existieren wollen", so
der Vortragende, "müssen wir zwangsläufig besser
sein".
Nach Auffassung des SU-Bundesvorsitzenden
müssen die Bildungsangebote verstärkt werden. "Wir
sagen ja zu einer behüteten Kindheit, aber wir sagen ebenso
nein zum Trugbild einer Schulzeit ohne Anstrengung. Erziehung
heißt auch Anleitung zu Disziplin und Selbstdisziplin. Ohne
Selbstdisziplin gibt es keine Rücksichtnahme und ohne Disziplin
keine Solidarität. Zur Disziplin gehören Fleiß
und Betragen. Fächer, die übergreifend Leitbild jeder
schulischen Ausbildung sind".
Unser Land stehe in den kommenden Jahren vor
außergewöhnlichen Herausforderungen. Zum einen sei
es die Demographie, die unsere Gesellschaft ins Wanken bringt,
zum anderen die enorm hohe Arbeitslosigkeit, die den wirtschaftlichen
Aufstieg zu ersticken und die soziale Sicherheit zu ruinieren
droht. Und es fehlen Bildung und Ausbildung, für eine Nation,
die vom Wissen und den Wissenschaften lebt, ein Desaster.
Zur
Arbeitsmarktpolitik äußerte sich Prof. Wulff unmissverständlich:
"Mehr Arbeit zu schaffen gilt besonders auch für Ältere.
Es ist ein Skandal, dass in den letzten 10 Jahren infolge von
Zwangs- und Frühverrentung die Zahl der Vorruheständler
derartig gestiegen ist, dass sich die Kosten allein für diese
Gruppe auf 40 Milliarden € jährlich belaufen, wohlgemerkt
zu Lasten des Steuerzahlers. Es ist nicht weniger ein Skandal,
wenn in Deutschland 60% der Unternehmen keine über 50-Jährigen
mehr beschäftigen. Wie wollen wir jungen Menschen Mut machen,
eine Familie zu gründen und Kinder aufzuziehen, wenn sie
sich bereits im 45. Lebensjahr vor Augen halten müssen, in
fünf Jahren in den meisten deutschen Untenehmen keine Arbeit
mehr zu finden? Dabei ist die Ausgrenzung älterer Arbeitnehmer
aus dem Berufsleben umso unverständlicher, als bereits in
den kommenden Jahren enorme Anstrengungen unternommen werden müssen,
Ältere ins Arbeitsleben zurückzuholen, weil nicht genug
jüngere Arbeitnehmer mit entsprechender Ausbildung und Erfahrung
infolge schrumpfender Bevölkerungszahlen vorhanden sind.
Laut Institut der deutschen Wirtschaft in Köln wäre
es möglich, einen Zuwachs des Bruttosozialprodukts bis zu
180 Milliarden € zu erzielen, wenn es gelänge, Ältere
wieder stärker in den Arbeitsmarkt zu integrieren".
Deutschland habe z. Z. 1,4 Billionen Euro
Schulden, d.h. es sind in jeder Minute 23 Millionen Zinsen zu
zahlen, die nicht für Investitionen, Bildung, Renten etc.
zur Verfügung stehen. Die 5,2 Millionen Arbeitslose sind
nicht das Ende, weitere 1,4 Millionen gehen subventionierter Tätigkeit
nach und weitere 1,4 Mio. Frauen, die nicht als Arbeitslose geführt
werden, jedoch arbeiten möchten, wenn sie angeboten würde,
runden das Bild ab.
"Wenn es uns nicht gelingt", so
der SU-Bundesvorsitzende, "die demographische Entwicklung
durch eine höhere Geburtenrate umzukehren und die Arbeitslosigkeit
im wesentlichen Umfang zu reduzieren, wird unser Land einem Kollaps
nicht entgehen können. Jedenfalls sind mit einer höheren
Verschuldung die Probleme nicht mehr zu lösen. Sie schränkt
vielmehr die politische Handlungsfähigkeit dramatisch ein.
Eine Zuwanderung ist insofern ebenso problematisch, wenn das friedliche
Miteinander gestört und eine zweite Gesellschaft als Nebengesellschaft
ohne Sprachkenntnisse und schleichender Islamisierung den Staat
belastet".
Prof. Wulff's Fazit: "Wohin ist dieser
Staat gekommen? Fast 40 Jahre SPD-Herrschaft in NRW macht einen
Wechsel angesichts der geschilderten Probleme und der Überlebensfähigkeit
des Landes dringend erforderlich".
In
seinem Schlusswort griff Bernd Schulte diesen Gedanken auf: "Eine
Wende in Düsseldorf wird einen großen Ruck in der Gesellschaft
hin zu einer positiven Entwicklung zum Wohle von NRW erzeugen".
Schulte ist nach 10 Jahren Opposition gegen Rot/Grün davon
überzeugt, dass die Interessen unserer Heimat bei einer CDU-geführten
Landes-regierung besser aufgehoben sind.
Der SU-Kreisvorsitzende, Eberhard Bauerdick,
und die Lüdenscheider SU-Vorsitzende, Marianne Weber, dankten
zum Schluss beiden Rednern für ihre Ausführungen, die
durch lang anhaltendem Beifall der Anwesenden honoriert wurden.
by/wy