Hartmut Schauerte: Blick hinter
Kulisse von Familienbetrieben
09.09.2005
Mit
der Besichtigung des Stein- metzbetriebes Kober in Grünenthal
hatte die CDU-Ortsunion dem heimischen Bundestagskandidaten Hartmut
Schauerte nicht nur einen Blick hinter die Kulissen eines Kleinst-
Familienunternehmens vermittelt, sondern auch eine kleine private
Freude gemacht: Nachdem der Olper im letzten Jahr gemeinsam mit
seiner Frau einen zweiwöchigen Kurs in Sachen Bildhauerei in
Italien belegte, weiß er aus eigener Erfahrung sowohl um die
Schönheit als auch die Schwere dieser Arbeit.
1960
errichtete Walter Fabian seinen Steinmetz-Betrieb in Grünenthal;
einer seiner Lehrlinge war Giselher Kober, der Anfang der 1970er
Jahre den Betrieb pachtete, ihn 1984 kaufte und vor zweieinhalb
Jahren seinem Sohn Henning übergab. In all' den Jahren wurde
immer wieder investiert, angebaut und erweitert. Heute
hat die Werkstatt eine Größe von 1200 Quadratmetern und
arbeitet umweltfreundlich: Das für die Arbeiten benötigte
Wasser wird immer wieder aufbereitet. Längst hat sich die Globalisierung
auch im Kober'schen Betrieb niedergeschlagen. Statt Grauwacke und
Sandstein aus dem heimischen Raum werden jetzt Steine aus Südamerika
bearbeitet. Neben dem Anfertigen von Grabmälern ist Henning
Kober vor allen Dingen für die Bau-Branche tätig. Marmor
und Granit für Treppen, Fensterbänke, Bäder oder
Küchenplatten werden mittels Industriediamant und Wasser auf
Maß gesägt. Wobei die Technik dafür heute durchaus
schon Schneiden mit CNC-Maschinen oder nur mit Wasser kennt. Während
früher das Anfertigen und Verlegen beispielsweise von Fliesen
komplett in der Hand des Steinmetzes lag, ist der Betrieb Kober
heute nur noch für die Fertigung für langjährige
Partnerbetriebe zuständig. Denn die alte Handwerker-Abmachung
"Ein Mann, ein Wort" gibt es heute nicht mehr.
Fachleute für viele Haushalte
zu teuer
Als
besonderes Problem erweist sich heutzutage, dass sich viele Haushalte
einen Fachmann finanziell einfach nicht leisten können und
deshalb auf
Billiglohn- oder gar Schwarzarbeiter zurück griffen. Das weiß
auch Hartmut
Schauerte: "Auf den Arbeitsstunden ruht die gesamte soziale
Sicherung. Doch in keinem anderen Land ist der Unterschied zwischen
Brutto und Netto so groß wie in Deutschland." Damit kleine
Familienbetriebe auch in Zukunft überleben könnten, müsse
ein dynamisches Wirtschaftswachstum her, die Politik sei in der
Pflicht, die Lohnkosten zu senken und ein vernünftiges Arbeitsrecht
zu schaffen. Als nächste Station seiner Wahlkampftour besuchte
Schauerte den Bauernhof Bühner auf der Gasmert. Begleitet von
örtlichen CDU-Politikern informierte er sich im Hühnerstall
und der Eierkammer über die Bodenhaltung von 200 Hühnern.
"Eine
überschaubare Größenordnung, die sich trägt
und eine gesunde, auf mehreren Säulen stehende Landwirtschaft",
zeigte sich der Politiker beeindruckt von der Vielseitigkeit des
von einer Mehr-Generationen-Familie bewirtschafteten landwirtschaftlichen
Betriebes. Und griff im Hofladen selbst gern zu bei dem vielseitigen
Angebot an Konfitüren, Likören, Wurst in Gläsern,
Eiern und Kartoffeln. "Im Moment dreht sich alles um Holunder",
wies Traute Bühner auf das jahreszeitliche Angebot hin. Angesprochen
wurden auch die Viehhaltung, Milchkontingent und die Jungtier-und
Kälberzucht. Direktvermarktung sei für viele Betriebe
eine ausgezeichnete Chance, erklärte Schauerte. Aber es sollte
jeder Landwirt für sich und nach seiner Situation entscheiden
können, ob er reguläre oder innovative Landwirtschaft
betreiben wolle.
"Keine Vorfahrt für
eine Spezialität"
Direktvermarktung
habe positive Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft und wenn
das Konzept funktioniere wie bei Bühners, sei es "ein
schöner Lebensentwurf". Doch der Staat "darf so etwas
nicht zum allein Seligmachenden" deklarieren und müsse
beide, den Direktvermarkter und den regulären Landwirt gleichermaßen
unterstützen. "Es darf keine Vorfahrt für eine Spezialität
geben." Nach ihrem Rundgang über den Hof wurden die CDU-Politiker
von Traute Bühner verköstigt. mit einem leckeren Essen
verwöhnt. Im Namen seines Gefolges dankte Hartmut Schauerte
Als Dank für diese Gastfreundschaft lud Hartmut Schauerte Bühners
dazu ein, einmal mit einer Lüdenscheider Delegation Berliner
Luft zu schnuppern und einen Blick in den Deutschen Bundestag zu
werfen.
Quelle: Westfälische
Rundschau, 12.09.2005;
dia, wi
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