Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
liebe Kolleginnen und Kollegen des Rates,
meine Damen und Herren:
Die negative Entwicklung der kommunalen Finanzen
hat sich weiter fortgesetzt und hat in Herscheid mit der vorläufigen
Haushaltsführung (§81) ihren Höhepunkt erreicht.
Der Haushalt für das Jahr 2005 weist insgesamt ein Defizit
von 2,2 Mio € aus.
Wurden die Kommunen schon seit Jahren am Goldenen Zügel des
Landes gehalten, so sitzt in diesem Jahr bei jeder Entscheidung
für die Gemeinde Herscheid von Rat und Verwaltung die Bezirksregierung
mit am Tisch.
Ist dies das schleichende Ende der kommunalen Selbstverwaltung?
Von der Aufsichtsbehörde wird streng darauf geachtet, dass
die Einnahmen gesteigert werden und das bei allen Haushaltsstellen
gespart wird.
Hier stehen besonders die freiwilligen Aufgaben im Focus.
Aus diesem Grund hat der Bürgermeister Ende des Jahres eine
Sparkommission eingesetzt.
Das Ergebnis dieser Arbeit, die in sachlicher
Atmosphäre verlief, ist aus der
Veränderungsliste zum Haushalt zu ersehen.
Für die gute und sachliche Zusammenarbeit möchte sich
mich bei den anderen Parteien und der Verwaltung recht herzlich
bedanken.
Ich hoffe das die Zusammenarbeit zum Wohl von Herscheid auch in
Zukunft so möglich sein wird.
In den meisten Fragen haben wir alle das gleiche Ziel, auch wenn
wir sicher manchmal über den richtigen Weg streiten werden.
Meine Damen und Herren,
für die CDU war es ganz wichtig, dass nicht da gekürzt
wird, wo bürgerschaftliches Engagement betroffen ist.
Ohne Mitwirkung der Bürger, der Vereine oder Verbände
wäre Herscheid nicht die lebenswerte Gemeinde, die sie ist.
Auch wenn die finanzielle Zukunft für Herscheid düster
aussieht, dürfen wir nicht im Agonie verfallen, nach dem
Motto:
" Wir können es ja doch nicht ändern."
Die Kommunalpolitiker müssen weiterhin
dafür kämpfen, dass ihre Finanzlage stabiler wird.
Z.B. bei den Bundestagsabgeordneten, dass die Gemeindefinanzierungsreform
endlich Einnahmequellen bietet, auf die man sich verlassen kann.
Die Gewerbesteuer und die Schlüsselzuweisungen sind keine
verlässliche Finanzquelle, das haben wir in Herscheid schmerzlich
erfahren müssen. Außerdem müssen bei neuen Aufgaben
die von Bund und Land auf die Kommunen übertragen werden
auch die Finanzmittel dafür bereitgestellt werden.
Ein Beispiel dafür ist die Umsetzung der Betreuung von 25%
der U3 bis 2009 in den Kitas.
Hierzu sollen die Gemeinden die Mittel verwenden, die sie durch
Hartz IV einsparen.
Doch leider gibt es für Herscheid keine Einsparungen sondern
es entsteht ein Defizit von 50.000€ im Verwaltungshaushalt.
Alle Länder haben die Mittel, die durch Hartz IV eingespart
werden, nicht an die Kommunen weitergegeben. Sie sanieren damit
einen Teil ihrer Haushalte.
Dagegen muss sich die kommunale Familie wehren.
Deshalb ist bei Projekten für die Zukunft Innovation und
die Fantasie aller gefragt.
Das heißt, wir müssen mit wenigen Mitteln so viel erreichen,
wie eben möglich.
Hierzu einige Aufgaben die Priorität
für die Zukunft haben:
1. Ansiedlungen weiterer Gewerbe- und Industrieunternehmen.
Hier sind nicht nur hohe Lohnnebenkosten die Probleme sondern
auch lange Genehmigungsverfahren.Z.B. Neubaugebiet Hüinghausen
2. Erschließung der Dorfwiesen.
3. Umgestaltung des alten Schulplatzes.
4. Unsere Gemeindestraßen bedürfen
dringender Erneuerung.
5. Der Schulstandort Herscheid muss zukunftsfähig
gemacht werden. Durch das neue Schulgesetz gibt es jetzt die Möglichkeit
einer Verbundschule (Haupt- und Realschule unter einem Dach).
Dies hat die CDU schon früher gefordert und wird diesen Weg
weiter favorisieren.
6. Das Freibad als einzige große Freizeitstätte für
die Bürger muss weiter modernisiert werden. Es wird auf jeden
Fall erhalten.
7. Weiterhin muss versucht werden, Herscheid
touristisch zu erschließen und bekannt zu machen. Unsere
Kulturlandschaft ist ein Pfund, mit dem sich wuchern lässt.
8. Auch bei geringen Finanzmitteln muss die
freiwillige Feuerwehr weiterhin in die Lage versetzt werden, ihre
Aufgaben adäquat zu erfüllen.
Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren,
die CDU Fraktion wird der Haushaltssatzung 2005 dem Haushaltsplan,
dem
Haushaltssicherungskonzept so wie all seinen Begleitplänen
zustimmen.
Wir sind froh, dass die Hebesätze der
Gewerbesteuer und der Grundsteuern A und B nicht angehoben werden,
denn dies ist in der jetzigen, wirtschaftlichen Lage kontraproduktiv.
Der Bürger ist schon belastet genug: deshalb möchte
die CDU die Sammel- und Transportkosten beim Müll dadurch
etwas senken, indem in Wohngebieten, die Mülleimer nur auf
einer Straßenseite geleert werden.
Dies muss von der Verwaltung geprüft werden.
Herr Bürgermeister Schütz, die CDU
Fraktion bedankt sich bei Ihnen, bei den Mitarbeitern der Verwaltung,
des Bauhofes und des Jugendzentrums für die geleitstete Arbeit,
aber auch bei allen Bürgern, die sich in der Feuerwehr, den
Vereinen, Verbänden und Kirchen engagiert haben.
Bei den Ratsmitgliedern aller Fraktionen möchte
ich mich auch für die gute Zusammenarbeit bedanken und hoffe,
dass auch in Zukunft alle demokratischen Kräfte in der Gemeinde
zum Wohle des Bürgers agieren.
Es gilt das gesprochene
Wort