Betriebsbesichtigung mit dem Landtagsabgeordneten Bernd Schulte        bei der Firma Gust. Alberts

 

 

Alberts Blick in die Zukunft: "Mehr Arbeit für weniger Geld, aber hier"

Wer über Wirtschafts- und Mittelstands-politik redet, sollte sich vor Ort, in den heimischen Betrieben, ein Bild machen. "Denn sie sind die Quelle der Wertschöpfung", betont der Landtagskandidat der CDU, Bernd Schulte.

Am Montagmorgen besichtigte Schulte das Herscheider Unternehmen Gustav Alberts GmbH & Co. KG. Ein Betrieb mit zurzeit 550 Mitarbeitern, der sich durch Automatisierung, "Individualisierung" von Produkten und durch weitere Verschlankung von Prozessabläufen für einen globalisierten Markt gerüstet sieht. "Wir sind jedenfalls bemüht, am Standort Herscheid zu bleiben", versicherte der Geschäftsführer Dietrich Alberts. "Wir fühlen uns mit der Region verbunden."
Doch im Interesse des "großen Ganzen" sei diese Herausforderung auch mit Einschnitten verbunden. Nicht nur in der Produktion, sondern auch in der Verwaltung müssten Abläufe verschlankt werden, würden künftig einfache Arbeiten nicht mehr benötigt.

Auch bei Gustav Alberts geht der Trend dahin, "anwendungsorientierte" Produkte und Dienstleistungen anzubieten, sprich: dem Kunden nicht nur den Zaun, sondern gleich den Komplettaufbau mit anzubieten - schwärmt Dietrich Alberts von neuen Märkten, zum Beispiel in Skandinavien und in Osteuropa.

Die Schattenseite der Globalisierung: Der Verlust von so genannten "Handarbeitsplätzen" wird dramatisch zunehmen. Selbst kleine Betriebe, so Alberts, suchten heute den Kontakt zu Osteuropa. Am Ort bleibe jedoch die Fertigung "wichtiger Teile". So plant das Herscheider Traditionsunternehmen beispielsweise die Investition von rund zwei Millionen Euro in eine neue Beschichtungsanlage. Was die Globalisierung für den einzelnen Arbeitnehmer bedeutet, auch das wusste Alberts klar zu umreißen: "Leider ein bisschen mehr Arbeit für etwas weniger Geld, aber hier!"

Wie schwer es ist, sich auf einem globalisierten Markt erfolgreich zu behaupten, wird zum einen am Kursverfall des Dollars und zum anderen am "explosionsartigen Anstieg" der Rohstoffpreise deutlich. Die Urheber: China und Asien, die seit Januar 2004 sehr viel Volumen abziehen. "Und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Wohl oder übel müssen wir noch ein oder zwei Jahre mit den hohen Preisen leben", bedauert Alberts - "mit Preisen, die wir nicht weitergeben können." Der Standortvorteil Deutschlands: die Ideenvielfalt und das Know how.

Quelle: WR, 15.03.2005, mg

 

Senioren Union Herscheid
 
Stein am Ortseingang Stein am Ortseingang