Neujahrsempfang 2005 der CDU Ortsunion

 

 


"Es erfüllt mich mit großem Stolz, in hohem Alter noch so geehrt zu werden", bedankte sich ein sichtlich gerührter Eugen Naber, als ihm beim Neujahrsempfang am Sonntag in der Gemeinschaftshalle der Bürger-Ehrenpreis 2004 der CDU Herscheid verliehen wurde. Seit 18 Jahren nimmt die Ortsunion ihren Neujahrsempfang zum Anlass, um verdiente Bürger, Vereine oder Gruppen für herausragendes ehrenamtliches Engagement auszuzeichnen.
In diesem Jahr widme die CDU Herscheid den Neujahrsempfang der "demografischen Entwicklung", also den Senioren, die ein Pfeiler unserer Gesellschaft seien, betonte Ortsunionsvorsitzende Sigrid Schröder.

Die CDU sei überzeugt, mit Naber einen würdigen Preisträger auszuzeichnen, erklärte 1. stellv. Bürgermeister Wolfgang Weyland in seiner Laudatio. Gerade weil dessen Dienst "im Stillen und ohne Aufhebens geschieht" - und das in hohem Alter. Personifiziere man das Wort "aktive Hilfsbereitschaft", sei es in Herscheid mit dem Namen Eugen Naber verbunden. Er sei von tiefer Religiösität geprägt; Treue, Pflichterfüllung und Hilfsbereitschaft seien für ihn keine Worthülsen. "Gott hat mir in meinem Leben so viel Gutes gegeben, davon möchte ich einen Teil an andere Menschen weitergeben", habe Naber mal gesagt.

Ein Zitat eines Mannes, der in 85 Lebensjahren nicht nur glückliche Tage erlebte, sondern das Ende des 1. Weltkriegs und den 2. Weltkrieg in russischer Gefangenschaft als Zwangsarbeiter. "Diese Höllenqualen kann nur derjenige ermessen, der sie durchlitten hat." Naber galt seit 1944 als vermisst; der Familie wurde sein Tod mitgeteilt. Doch seine Mutter glaubte fest an seine Wiederkehr. Drei Jahre später konnte er ein Lebenszeichen übermitteln. Neue Hoffnung schöpfte Naber durch Nachrichten von seiner Familie und von seinem Arbeitgeber Hermann Alberts, dass dieser seine Arbeitsstelle freihalte. 54 Jahre blieb Naber in der Firma und pflegte die Freundschaft zu Alberts, dessen Sohn Dietrich auch nach dem Tod des Vaters Kontakt hält. "Eine Unternehmenskultur, die heute immer seltener anzutreffen ist."

Heute sei Naber im Haus Ebbeblick "die gute Seele" und kümmere sich um seine betagten Mitbewohner. Ihm sei es selbstverständlich, "die mannigfachen Anliegen der Nachbarn zu regeln" wie Handreichungen, Hilfe bei körperlichen Behinderungen, Behördengängen, Einkaufs- oder Arztfahrten - oder das Zuhören. Werde spontane Hilfe nötig, sei er sofort zur Stelle, "nichts ist ihm zuviel". Auch in der Apostelkirche sei er sonntags anzutreffen und begleite oft seinen 92-jährigen Freund Paul Schulte.
Gerade in der heutigen egoistischen Welt werde es immer schwieriger, ein dauerhaftes und für alle spürbares Miteinander zu gewährleisten, so Weyland. Grund genug für die CDU, das segensreiche Wirken Eugen Nabers mit dem Bürger-Ehrenpreis 2004 zu würdigen.

Quelle (Bild + Artikel): WR ; wi

 

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Stein am Ortseingang Stein am Ortseingang