Bericht über die 5-tägige
Reise der Senioren Union Herscheid nach Lindau / Bodensee
16.05. bis 20.05.2005
Die seit Bestehen der Senioren
Union Herscheid (Gründung: 2002) einmal im Jahr stattfindende
5-Tagesfahrt stand auch diesmal wieder, als es von Pfingstmontag
bis zum darauf folgenden Freitag nach Lindau am Bodensee ging,
unter einem guten Stern. Und das nicht nur, weil diese Reisen
stets auf große Resonanz stoßen, sondern weil auch
immer gutes Wetter garantiert ist. Ein Teilnehmer formulierte
es treffend und mit Augenzwinkern als er feststellte: "Es
ist schon fast unheimlich' mit der Senioren Union Herscheid
zu fahren, denn sie organisiert nicht nur interessante Veranstaltungen
sondern sie sorgt auch noch für gutes Wetter"
So war es selbstverständlich, dass Reiseleiter
und SU-Vorsitzender, Wolfgang Weyland, über das ganze Gesicht
strahlte und mit der Sonne wetteiferte. Jedoch gab es diesmal
einen kleinen Ausrutscher, der allerdings das Gesamtbild nicht
trüben konnte und lediglich die Wahrheit bestätigt,
dass im Leben nicht alles perfekt ist. Dazu im Laufe des Berichtes
mehr.
Die
fast 600 km lange Wegstrecke wurde mit einem Frühstück
im Rasthof Spessart und dem Besuch der Klosterkirche im Kneipkurort
Ottobeuren unterbrochen. Einladend der wunderschöne Marktplatz,
der von dem sakralen Gebäude wuchtig abgeschlossen wird.
Das großartige Langhaus mit den hoch aufsteigenden Arkaden
hat gewaltige Dimensionen. Die beiden Türme reichen 82 m
empor, das Innere erreicht eine Länge von 89 m. Die Baumeister
haben zu Beginn des 18. Jahrhunderts ein Werk geschaffen, das
mit seinen verschwenderischen Stuckarbeiten und farbenprächtigen
Fresken zu den bedeutendsten Barockbauten des Landes zählt.
Das Dreifaltigkeitsbild, das den Hochaltar umschließt, das
Chorgestühl und die Orgel mit vergoldeten Reliefs, die lebensgroßen
Figuren sowie die reich verzierten Seitenaltäre bilden eine
in sich geschlossene Einheit, die dem Betrachter trotz der Fülle
von Eindrücken jedes Detail nicht vorenthält.
Auf einem Seitenaltar entdeckten die Herscheider
das Nagelkreuz von Coventry, ein Symbol der deutsch-britischen
Gemeinschaft, die sich dem Versöhnungsgedanken verpflichtet
weiß und zu der auch die Apostelkirche in Herscheid gehört.
Am
ersten Tag des Bodensee-aufenthaltes standen Besuche in Meersburg
und Langenargen auf dem Programm. Doch zunächst ging es zur
Wallfahrtskirche Birnau, die auf beherrschender Höhe über
dem Überlinger See liegt und als ein Juwel der Bodenseelandschaft
gilt. Wie auf einer grünen Terrasse, die sanft vom Bodensee
aufsteigt, liegt in freier Landschaft die schlossartige Fassade
des Priester-hauses. Hinter dem fürstlichen Turmportal tut
sich einer der prächtigsten Kirchenräume des deutschen
Rokoko auf. Die bildnerische Ausstattung, das ausschwingende Balkonband
sowie prachtvolle Stuckarbeiten und Malereien geben dem lichtdurchfluteten
Innern des Gotteshauses den Reiz des Einmaligen. Zum Gnadenbild
der Mutter Gottes pilgern alljährlich viele Tausend Menschen
in die im Jahre 1750 vollendete Basilika.
Bevor in Meersburg die organisierte Stadtführung
begann, hatte die Herscheider Reisegruppe ausreichend Gelegenheit,
das malerische Kleinod mit seinen reichhaltigen Facetten zu erkunden.
Viele schöne alte Häuser zeugen von der Tradition dieser
Stadt, die ihre Ursprünglichkeit bewahrt hat. Der Bummel
entlang der Seepromenade und des Hafens mit Blick zum Alten und
Neuen Schloss, die hoch über den Weinbergen thronen, lässt
auf den geschichtsträchtigen Ort schließen. Doch immer
wieder beeindruckten die engen Gassen und reizvollen Plätze
mit ihren schmucken Häusern und Brunnen.
Die
sachkundige Stadtführung vermittelte viel Wissenswertes und
rundete das Bild des Betrachters in jeder Hinsicht ab. Überall
stießen die Senioren auf Zeugen der Vergangenheit, wobei
die Wohnbauten aus dem 16. bis 18. Jahrhundert aufwändig
restauriert sind. Eine gepflegte Gastronomie badischer Spezialitäten,
ein sauberes Erscheinungsbild und nicht zuletzt die einmalige
Atmosphäre sind auffallende Merkmale dieses touristischen
Anziehungs-punktes der internationalen Ferienregion rund um den
Bodensee.
Der anschließende Aufenthalt in Langenargen
mit seiner herrlichen Seepromenade und dem im maurisch-italienischen
Stil erbauten Schloss Montfort war ein weiterer Höhepunkt
dieses erlebnisreichen Tages und veranlasste die Reiseteilnehmer
zu einem Kaffeetrinken in einem behaglichen Gartencafe am See.
Die Planung des nächsten Tages sah vor,
eine Alpenrundfahrt durch den Bregenzer Wald in Richtung Vorarlberg,
Hochtannberg und Flexenpass nach Bludenz und Bregenz durchzuführen.
Doch im Gesamtgefüge der insgesamt von Sonnenschein geprägten
Reise war dieser Tag ein Ausrutscher. Da es kühl und teilweise
nass war und die Wolkendecke die gesamte Bergwelt einhüllte,
wurden auf kürzestem Weg die Orte Bludenz und Bregenz direkt
angefahren. Hier hatten die Senioren umfassend Gelegenheit, beide
Städte intensiv zu erkunden.
Umso
mehr wurden die reiselustigen Sauerländer am nächsten
Tag von strahlendem Sonnenschein und warmen Temperaturen verwöhnt,
so dass dem Besuch der Insel Mainau nichts entgegenstand. Die
Fahrt führte über Bregenz, Konstanz und Romanshorn zur
Insel. Ein blühendes Paradies tat sich den Besuchern auf.
Die wechselnde Blumenpracht, die zu jeder Jahreszeit ihre Vielfalt
sichtbar macht, ist unübertrefflich. Das Schloss mit seinem
riesengroßen liegenden Blütenzwerg ist architektonischer
Mittelpunkt. Hier schlägt das Herz der Insel, hier lebt die
gräfliche Familie Bernadotte.
Das Palmenhaus ermöglicht den Exoten
Überwinterungsschutz und in Deutschlands größtem
Schmetterlingshaus flattern mehr als 25 Arten farbenprächtiger
Tagfalter. Garteneisenbahn, Blumentiere, Bauernhof, Streichelzoo,
Ponyreitbahn und Spielplatz bieten jede Menge Spaß, Naturerlebnis
und Abwechslung. Doch alles wird überragt von der großen
Parkanlage mit seinen wuchtigen Bäumen, Pflanzen und Millionen
von Blüten. Die Zeit reichte nicht aus, um dieses "schöpferische
Wunder" umfassend zu erleben, geschweige denn, alle Einzelheiten
zu erwähnen.
Als
es am späten Nachmittag mit der Fähre in Richtung Meersburg
ging, waren sich alle einig, dass auch dieser Tag seine Besonderheit
hatte. Abgerundet wurde das Programm durch einen 3-stündigen
Aufenthalt in der Inselstadt Lindau mit ihren sehenswerten Bürgerhäusern
mit steilgiebeligen Fassaden, kunstvollen Erkern und breiten Laubengängen,
die den spätgotischen und barocken Charakter verraten. Die
reich ausgemalte Rathausfassade zeugt von der mittelalterlichen
Glanzzeit Lindaus.
Wie an allen vorangegangenen Tagen trafen
sich die Senioren am Abend zum 3-Gang-Menü mit anschließendem
gemütlichen Beisammensein in ihrem Quartier, dem Bodenseehotel
Lindau am Berliner Platz.
Die
Rückfahrt über Rothenburg ob der Tauber beendete schließlich
das Reiseprogramm.
So wie die weiß-blauen Farben Bayerns strahlte die Sonne
vom blauen Himmel herab und bescherte den Gästen einen eindrucksvollen
Aufenthalt. Rathaus, Markusturm, Plönlein, Alte Schmiede,
Herrengasse und Burggarten mit Blick ins Taubertal und auf die
Silhouette Rothenburgs waren sehenswerte Stationen, um aus der
Fülle von Möglichkeiten nur einige zu nennen. Das 1596
fertiggestellte Baumeisterhaus mit seinem überdachten malerischen
Innenhof präsentiert ein angenehmes Ambiente und veranlasste
einige Senioren zur kulinarischen Einkehr.
Als die Reiseteilnehmer um 20 Uhr wohlbehalten
in der Ebbegemeinde eintrafen, waren alle übereinstimmend
der Meinung, dass erlebnisreiche Tage hinter ihnen lagen. Nach
den bisherigen Planungen wird neben einigen Tagesfahrten in 2005
die Reise im nächsten Jahr nach Freiberg in Sachsen gehen
mit Besuchen in Annaberg, Seiffen und Dresden. Hier sind schon
alle gespannt auf die Besichtigung der wieder aufgebauten und
bis dahin fertiggestellten Frauenkirche in Dresden. Termin: Pfingstmontag,
5. Juni, bis Freitag, 9. Juni 2006.