Verkehrsminister
Wittke macht Mut: Silberg-Ausbau könnte 2008 starten
14.01.2007
"Stück für Stück werden
wir diese Straße in Ordnung bringen", machte Landes-Verkehrsminister
Oliver Wittke den Herscheidern auf dem CDU-Neujahrsempfang Mut
auf ein Ende der "Unendlichen Geschichte" Silberg-Ausbau.
In Nordrhein-Westfalen werde 2007 mehr Geld
für die Instandhaltung der Landesstraßen ausgegeben,
kündigte Wittke an. Er rechne bei der L 561 zur Autobahn
45 mit einer Planfeststellung der Ausbaustrecke zwischen Hardt
und Versedamm, dann könne der Ausbau 2008 erfolgen. Im Sanierungsplan
der wichtigen Straße sei eine dritte Spur auf den Steigungsstrecken
vorgesehen.
Die
Politik habe in der Vergangenheit einen großen Fehler gemacht
und den Anschein gegeben, dass sie alles regeln könne. "Aber
Politik kann nicht für alles zuständig sein. Wir brauchen
das Ehrenamt und engagierte Bürger." Bürger die
gucken, wo sie in der Gemeinde helfen können. Ein Staat könne
auch mit Beamten funktionieren, "aber er könnte nicht
leben", so Wittke. Es ärgere ihn, wenn die Straßenreinigung
auch noch in die letzte Anliegerstraße fahre, statt dass
Bürger selbst kehren - und das gleich für den kranken
Nachbarn mit. Herscheid könne stolz sein auf diese Musiker,
gratulierte Minister Wittke dem mit dem Bürgerehrenpreis
ausgezeichneten Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr und dem MGV
"Constantia" Herscheid: "Sie bringen den Bürgern
Freude ohne in Euro abzurechnen."
Bei seinem Besuch versprach Minister Wittke
eine völlig pragmatische, ideologiefreie Politik zu betreiben,
"damit die Menschen von A nach B kommen". Der Güterverkehr
werde um 30 Prozent und der Individualverkehr um 20 Prozent ansteigen
und dieser Zuwachs müsse bewältigt werden. Schon jetzt
werden 70 Prozent des Güterverkehrs und 90 Prozent des Personenverkehrs
auf den Straßen abgewickelt. Noch vor Jahren habe die Politik
den Straßenbau eher verteufelt. "Man hatte den Eindruck,
dass man sich für Straßenbau und -instandsetzung entschuldigen
muss", so Wittke. Das Resultat: rund 330 Mio. Euro Sanierungsstau.
"Es ist unsere verdammte Pflicht, die klaffenden Lücken
zu schließen und die Landesstraßen instandzusetzen".
20 Jahre lang habe das Land Millionenbeträge an den Bund
zurückgegeben, "weil es keine baureifen Projekte gab".
Während hier geflickt werde, habe der Freistaat Bayern Mio.
Euro der aus NRW zurückgeflossenen Mittel mitverbaut. "Wir
werden nie wieder an den Bund Straßenbaumittel zurückgeben",
versprach Wittke, dass die neue Landesregierung sich vielmehr
bemühe, in anderen Ländern nicht abgerufene Mittel im
NRW-Straßennetz zu verbauen.
NRW brauche nicht nur funktionsfähige
Straßen, sondern müsse auch ein zuverlässiges
Schienennetz schaffen. Die Schiene komme da zum Einsatz, "wo
sie optimalen Nutzen bringt", also im Ballungsraum zwischen
Dortmund und Köln, wo fast 50 Prozent der NRW-Bevölkerung
lebe. "Mit dem Rhein-Ruhr-Express sind wir heute planerisch
schon viel weiter, als alle anderen Großprojekte wie Transrapid
& Co., bei denen Millionenbeträge in den Sand gesetzt
wurden."
Quelle: Westfälische Rundschau vom 17.01.2007