Senioren Union

 

 

Eine romantische Reise ins sonnendurchflutete Moseltal
Senioren Union Herscheid zu Gast in Cochem und Beilstein

20.09.2007

Dass trotz weltweiter Reisemöglichkeiten die Attraktivität der Rhein-Mosel-Landschaft nicht an Bedeutung verloren hat, davon konnten sich unlängst 53 Reiseteilnehmer der Senioren Union Herscheid überzeugen. Nicht nur, dass sie selbst einen herrlichen Tag in Cochem und Beilstein erlebten, sondern dass es ihnen viele Besucher gleich taten, die den Reiz dieser Gegend ebenfalls zu schätzen wissen. Obwohl in beiden Orten das touristische Leben pulsiert, ist Cochem als Kreisstadt breitgefächerter strukturiert als Beilstein. Dafür besitzt der 150 Einwohner zählende Ort einen Schatz an malerischen Gassen und Winkeln, der trotz seiner Überschaubarkeit zum längeren Verweilen einlädt.

Erste Station des Ausfluges in die Moselregion war Cochem. Ein eindrucksvolles Bild bot sich den Senioren, als sie von den Höhen zwischen Eifel und Hunsrück in das sonnendurchflutete Tal mit seinen verträumten Mischwäldern, Wiesen und Rebhängen schauten. Wie ein Silberband schlängelt sich die Mosel durch die herbstliche Landschaft. An ihrem Ufer das alte, romantische Cochem. Vom Burgberg thront majestätisch auf einem schroffen Felsen die Reichsburg – ein beherrschendes Wahrzeichen der Stadt. Mit ihren vielen zierlichen Spitztürmen, Zinnen und Erkern wirkt sie fast märchenhaft, zumal sie eine der wenigen Burgen in Deutschland ist, die nach ihrer Zerstörung wieder aufgebaut wurden und noch heute ihr historisches Gesicht zeigen.

Beim Anblick dieser grandiosen Kulisse kann man ins Schwärmen geraten und es wundert nicht, dass bereits die alten Römer entsprechende Loblieder auf diese Landschaft gesungen haben.

Bis zum gemeinsamen Mittagessen im Restaurant Noss hatten die Senioren Zeit, erste Eindrücke des Ortes zu sammeln und sich an der blumengeschmückten Moselpromenade von der Sonne verwöhnen zu lassen.

Was ihnen anschließend durch eine 60-minütige Stadtführung geboten wurde, war nicht nur äußerst informativ, sondern auch lebhaft vorgetragen und gespickt mit etlichen Anekdoten. Viele sagenumwobene Geschichten ranken sich um so manche Jahrhunderte alte Fachwerkhäuser, in denen Generationen wohnten und in ihrer jeweiligen Lebensweise dem Ort sein Gepräge gaben.

Es würde den Rahmen des Berichtes sprengen, auf alle Einzelheiten einzugehen. Zu umfangreich war das Gesehene. Daher nur soviel: dass man die Stadt Cochem als „eine einzige Sehenswürdigkeit“ bezeichnen kann, ist nicht übertrieben. Enge, winklige Gassen, die liebevoll restaurierten Fachwerkhäuser mit den typischen Schieferdächern, die alten Tore, Kirchen und Mauern – all das prägt diesen geschichtsträchtigen Ort. Der Rundgang führte vom ältesten Gasthaus der Stadt „Zum Stüffje“ hin zum Marktplatz, der als die „gute Stube“ der Stadt gilt. Mit dem Mar-tinsbrunnen, dem 1739 erbauten barocken Rathaus und den reizvollen Giebelhäusern ist ein Ensemble entstanden, das in seiner Geschlossenheit Harmonie und schlichte Eleganz verbreitet. Eines der drei noch gut erhaltenen, bewehrten Stadttore mit Torwächterwohnung, Stadtgefängnis und Wohnhaus mit Ausspann, der heutigen „Alten Thorschenke“, ist genauso ein Anziehungspunkt wie das 1630 erbaute Kapuzinerkloster.

Als sich gegen 15 Uhr beide Gruppen an der Schiffsanlegestelle trafen, „ruderten“ die Herscheider in einer einstündigen Schifffahrt zum romantischen Örtchen Beilstein. Die Fahrt wurde zu einem Genuss. Vom Oberdeck aus erschloss sich das märchenhafte Moseltal in seinen herbstlichen Farben. Reichsburg und Cochem breiteten sich großflächig aus und verschwanden mehr und mehr. Der Blick wurde frei auf die steilen Weinberghänge, die entlang der zahlreichen Moselwindungen unendlich erscheinen.

Beilstein, „schönster Moselzauber“, „die Perle der Mosel“, eine „Oase der Romantik pur“, so lauten nur wenige Beschreibungen über diesen Ort. In der Tat, Das Städtchen ist geblieben, wie es durch die Jahrhunderte war. Es ist hineingebaut in ein verträumtes Quertal zwischen der Burgruine Metternich und der Klosterburg mit dem einladenden Gotteshaus. Von der linken Flussseite aus betrachtet, scheinen die Häuser aus einem Spielzeugkasten genommen zu sein. Sie schmiegen sich an die Hügel wie Küken unter die Flügel ihrer Mutter. Immer wieder hat dieser idyllische Winzerort die Aufmerksamkeit von Dichtern und Malern gefunden. Auch im deutschen Film gelangte Beilstein zu großer Berühmtheit. Die Filme: „Wenn wir alle Engel wären“, „Das Verlegenheitskind“, „Der fröhliche Weinberg“ und „Moselfahrt aus Liebeskummer“ wurden hier gedreht. Stolz vermerkt die Ortschronik, dass berühmte Staatsmänner wie der italienische Staatspräsident De Gasperi und Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer Gäste in Beilstein waren.

So erlebten die Herscheider einen Ort, der nicht umsonst als ein Kleinod deutscher Kulturgeschichte gilt. Wie im Flug verging die Zeit, und das gemütliche Beisammensein bei einem Glässchen Wein oder Federweißer in den urigen Weinkellern, Winzerlokalen oder auf den mit Weinlaub bewachsenen Terrassen versetzte so manche Senioren in Stimmung. Darum trennte man sich am frühen Abend nur ungern von Beilstein, was dazu führte, dass nicht alle Reiseteilnehmer „geknipst“ und für das Fotoalbum dokumentiert werden konnten. 

 

Senioren Union Herscheid
 
Stein am Ortseingang Stein am Ortseingang