Ortsunion findet Stolperfallen
Rollstuhlfahrer und Mütter mit Kinderwagen im Nachteil

Die „Westfälische Rundschau“ berichtet:

Geschrieben von Monika Wiegelmann

Rollstuhlfahrer und Mütter mit Kinderwagen haben in Herscheid an vielen Stellen Probleme mit Stolperfallen oder unüberwindbaren Treppenstufen.
„Trotz knapper finanzieller Mittel müssen wir künftig versuchen barrierefrei zu planen”, erklärte Ortsunions-Vorsitzende Sigrid Schröder bei einer Ortsbegehung am Freitag.
„Wir werden alle älter und Menschen mit Behinderungen werden heute nicht mehr versteckt”, so Schröder. „Aber der Normalbürger merkt gar nicht, wo es Probleme gibt. Er stolpert ja nicht”. Da werden zum Beispiel Bürgersteige zugeparkt und die Mutter muss mit dem Kinderwagen über die Straße gehen.
Mit einem Rollator und Rollstuhl, den Kreislandwirt Dirk Voß ausprobierte und dem kleinen Max im Kinderwagen zog die CDU durch das Dorf um zu schauen, wie man mit diesen „Fahrzeugen” im Alltag auf der Straße und den Bürgersteigen zurecht kommt.
Bekanntes Problem sind die Toiletten im Untergeschoss der Schützenhalle: Keine Chance für Rollstuhlfahrer. Möglich wäre der Weg außen herum um mit „Schützenhilfe” durch den Keller dahin zu gelangen. Deutlich wurde gleich nach an der Lüdenscheider Straße, dass der Platz zwischen einer öffentlichen Mülltonne und dem ausgewiesenen Parkplatz nicht ausreicht, um diese Stelle mit Kinderkarre oder Rollstuhl zu passieren, wenn dort tatsächlich ein Auto parkt.
Abhilfe schafft der Bauhof in Kürze an der zu eng gefassten Barriere am Alten Schulplatz um zur Pizzeria oder zum Getränkemarkt zu kommen. Am Rathaus führt zwar ein stufenloser Weg zum Eingang, bei dem ein Rollstuhlfahrer auf dem Weg nach unten allerdings ganz schön Tempo bekommt. Dort aber ist Schluss für Rollstuhlfahrer und Co.
Selbst Dirk Voß, kräftig und durchtrainiert, gelang es nur mit äußerster Anstrengung die Eingangstür zu öffnen und sich irgendwie im Rollstuhl dadurch zu zwängen. Das schafft kein krankheitsge-schwächter Bürger.
Durch den Hintereingang etwa zum Bauamt kommen, geht auch nicht. Die Tür ist zwar breit genug, aber dahinter ist auf vier Rädern Schluss. Ende war für Voß hinter dem Rathaus auch, als er mit einem Rad tief in einen Gullischlitz geraten war.
Am Hotel Adler gibt es eine Rampe und am Hubertushof hilft sicher auch der Wirt gern ins Haus. Von da lässt sich auch die Apostelkirche gut erreichen und an der Treppe dort sind Vorrichtungen für eine Rampe. Nur auf's Kirchenklo darf der Rollstuhlfahrer nicht mehr". Null Chancen die steilen Stufen abwärts zu überwinden, ebenso wie an der Gemeindebücherei im Spieker so das Fazit.

Sicher gibt es in der Ebbegemeinde noch viele Problemstellen. „Auch wenn es teuer wird, wird sich die CDU im Rat dafür einsetzen, solche Stellen zu beseitigen”, bittet Schröder die Bürger um Kontaktaufnahme. Ruf 02357-903808


 

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Stein am Ortseingang Stein am Ortseingang